Pflegetipps „Bunte Tomatenmischung“

BUNTE TOMATENMISCHUNG

Blühende, farbenprächtige Gärten sind wichtig für die Tierwelt  in Zeiten des Klimawandels und bieten während des rasanten Artensterbens wertvolle Rückzugsorte. Mit diesem bunten Tomatenmix sorgen Sie nicht nur für Abwechslung im Garten, sondern auch auf dem Teller.

Die verschiedenen  alten historischen Sorten dieser Mischung umfassen:

  • Cocktailtomate „Gelbe Dattelwein“
  • Cocktailtomate „Resi“
  • Wildtomate „Goldene Johannisbeere“
  • Wildtomate „Rote Murmel“
  • Freilandtomate „Sun Viva“ (Open Source Sorte –  Mehr Infos dazu HIER)

Die reifen Früchte dieses farbenfrohen Mixes fallen nicht nur durch rote, sondern auch gelbe Früchte auf. Besonders bemerkenswert ist hier die „open-source“  Tomate „Sun viva, die in unserer Mischung enthalten ist.
Die genetischen Informationen und Samen dieser Tomate sind nicht durch Patente oder restriktive Lizenzvereinbarungen geschützt. Das ermöglicht anderen Züchtern, wie privaten Gärtner*innen bis Landwirt*innen, die Sorte frei zu vermehren und  weiterzuentwickeln, um so die genetische Vielfalt zu stärken.

Die großzügige Förderung durch die Kreissparkasse Ravensburg ermöglicht es uns, das Saatgut dieser besonderen Tomatenmischung kostenfrei zur Verfügung zu stellen. 

Bodenvorbereitung

Wie muss der Boden für die Tomaten vorbereitet werden?

Unsere Tomaten bevorzugen einen humusreichen Standort. Es empfiehlt sich den Boden mit einer 3 cm hohen Schicht an Kompost anzureichern und leicht in die Erde einzugraben. Der Kompost fügt der Erde eine kleine, aber stetige Menge an Nährstoffen hinzu und hilft der Erde, Wasser zu halten, damit die Wurzeln nicht austrocknen. Bei Bedarf kann das Pflanzloch, in das Sie Ihre vorgezogenen Tomaten setzen auch noch mit Kompost angereichert werden, um eine Nährstoffverfügbarkeit direkt an der Wurzel zu garantieren.

Standort

Welche Standortansprüche haben unsere Tomaten?

Im Gegensatz zu unserer Tomatensorte „Baselbieter Röteli“ aus dem Jahr 2022 unserer Blühkampagne, ist unsere Tomatenmischung im Jahr 2024 geeignet für das Freiland d.h. die Tomaten müssen dieses Mal nicht zwingend an einem regengeschützten Ort verpflanzt werden oder im Topf gehalten werden.

Unser Tomatenmix benötigt einen stark besonnten Standort (mindestens 6-8 Stunden Sonne im Hochsommer) damit die roten Früchte der Tomaten gut ausreifen können, um so ihren ganzen Geschmack entfalten zu können.

Außerdem empfiehlt es sich die Tomaten ein wenig in den Windschatten zu pflanzen. Starke Böen können die jungen Triebe der Tomatenpflanzen verletzen oder im schlimmsten Fall die grazilen Blüten im Spätsommer abreißen, was dann eine verminderte Tomatenernte zur Folge hat.

Tomaten profitieren von einem nährstoffreichen Boden. Vor dem Pflanzen können organische Materialien wie Kompost oder gut verrotteter Dünger in den Boden eingearbeitet werden, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.

Anzucht

Wie funktioniert die Anzucht?

Bei unseren Tomaten empfiehlt es sich, die jungen Pflanzen zu Hause auf der Fensterbank vorzuziehen und erst nach den Eisheiligen (15.5.) in den Garten zu pflanzen. Platzieren Sie die Samen einzeln in kleine Anzuchtstöpfchen oder funktionieren Sie hierfür einen alten Eierkarton um. Der richtige Platz für das Vorziehen von Keimlingen ist die Fensterbank. So erhalten sie ausreichend Licht und können an diesem zugänglichen Platz gut beobachtet und gepflegt werden. Während der Anzucht sollten Sie die Pflänzchen regelmäßig gießen und die Erde der Pflanzen sollte nie austrocknen. Da die Tomaten anfällig für Grauschimmel sind, sollte eine direkte Bewässerung vermieden werden. Wässern Sie anstelle lieber das anliegende Erdreich.

Auspflanzen

Wann erfolgt die Aussaat? Was gilt es dabei zu beachten?

Die Jungpflanzen können nach den Eisheiligen (15.5.) nach draußen ins Beet gepflanzt werden. Nach dem Frost werden die Setzlinge mit reichlich Abstand (100 x 60 cm) an einem sonnigen und leicht durchlässigen Ort ausgepflanzt. Zwar sind alle Tomatenpflanzen auch für das Freiland geeignet (d.h. sie könnten direkt ohne Regenschutz nach draußen gepflanzt werden), garantieren aber die volle Ernte, wenn sie wind- und regengeschützt verpflanzt werden. 

Da die jungen Pflanzen trotz des durchlässigen Bodens einen hohen Wasserbedarf haben, ist permanentes Gießen und regelmäßiges leichtes Düngen unerlässlich. Staunässe sollte beim Gießen jedoch vermieden werden.
Tipp: Als Faustregel zum Gießen sagt man, dass die obersten 2 cm des Bodens ausgetrocknet sein sollten, bis man erneut nachgießt. Im Hochsommer ist tägliches Gießen unerlässlich. Sollte kein vollsonniger Standort im Garten vorhanden sein, gedeiht der Tomatenmix auch gut in Blumentöpfen (mind. 10 l Inhalt) auf der Terrasse oder dem Balkon.

Pflege

Was gilt es für eine reiche Ernte zu beachten?

Nach dem Frost werden die Setzlinge mit reichlich Abstand (80 – 100 cm) ins Freiland ausgepflanzt.
Wie unsere Haut muss sich eine Tomatenpflanze, die hinter Glas gezogen wurde, erst langsam an das UV Licht gewöhnen. Stellen Sie hierfür Ihre Pflänzchen erst nur für kurze Zeit in die Sonne (im Optimalfall in den Halbschatten). Nach 2-3 Tagen können dann die Pflanzen in die volle Sonne ausgepflanzt werden.
Tipp: Reichern Sie die Pflanzlöcher mit etwas Kompost an und pflanzen Sie die Setzlinge tiefer ein, als Sie im Topf gestanden haben. Dann entwickeln die Tomatenpflanzen um den Stängelansatz zusätzliche Wurzeln und können mehr Wasser und Nährstoffe aufnehmen.

Ab nun brauchen die Pflanzen regelmäßig und genug Wasser, damit sie kräftige Wurzeln ausbilden können.  Wenn sich einmal ein ordentliches Wurzelsystem entwickelt hat, reicht es wenn die Tomaten morgens gegossen werden. Wenn Sie den Tomaten etwas besonders Gutes tun wollen, freuen sie sich alle 3 Wochen über eine Brennesseljauche.

Um die jungen Tomaten ein wenig vor dem Wind zu schützen, ist es ratsam die Tomatenpflanzen ca. 2 Wochen nach dem Auspflanzen an einen Bambusstab oder eine Spiralstange zu binden. Binden Sie die Pflanze am Besten unterhalb eines Blütenstandes an.

Ernte

Wann kann geernet werden?

Erntezeit: 4 Monate nach der Aussaat

Wenn die Pflanzen gut eingewurzelt sind, wird ein Stab oder eine andere Rankhilfe benötigt, damit der Haupttrieb senkrecht aufgeleitet werden kann. Theoretisch ist eine zweitriebige Kultur möglich, unter unseren Klimaverhältnissen aber nicht empfehlenswert, da die Reifezeit hierdurch verzögert wird. Bei der eintriebigen Kultur werden alle Nebentriebe, die sich in den Blattachsen bilden, möglichst frühzeitig mit dem Fingernagel abgebrochen. Bitte schneiden Sie die Pflanzen nicht mit einer Schere oder Skalpell, dadurch könnten Erreger in die Pflanze gelangen. Ohne diesen Vorgang bildet die Pflanze an fast jeder Blattachse neue Triebe und versucht ihre Energie gleichmäßig zu verteilen. Durch das Entfernen der Triebe steht den bestehenden Früchten mehr Energie zum Ausreifen zur Verfügung.
Im Laufe des Sommers sollten die unteren Blätter Stück für Stück entfernt werden. Ab Anfang August sind die ersten Tomaten reif.
Achtung! Nicht alle Tomaten unserer Tomatenmischung reifen rot ab! Wandeln sich die erst grünlichen Früchte in einen satten Rot- oder Gelbton sind die Tomaten verzehrfertig. Unsere Tomaten eignen sich bestens als Naschtomaten. Alternativ können die Früchte auch eingemacht oder getrocknet werden.

Cocktailtomate „Gelbe Dattelwein“: Die Gelbe Dattelwein-Tomate hat, wie der Name schon sagt, gelbe Früchte. Sie haben eine goldgelbe Farbe, ähnlich der von reifen Gelbtomaten.

Cocktailtomate „Resi“: Die Resi-Tomate trägt rote Früchte. Diese Tomate hat eine klassische rote Farbe, die von tiefem Rubinrot bis zu helleren Rottönen reichen kann.

Wildtomate „Goldene Johannisbeere“: Diese Sorte produziert kleine, goldgelbe bis orangefarbene Früchte.

Wildtomate „Rote Murmel“: Die Rote Murmel-Tomate hat rote Früchte. Ähnlich wie bei der Resi-Tomate haben diese Tomaten eine klassische rote Farbe.

Freilandtomate „Sun Viva“: Sun Viva-Tomaten sind in der Regel leuchtend gelb. (Open Source Sorte –  Mehr Infos dazu HIER)

Was gilt es bei der Ernte zu beachten?

Die Tomaten reifen zeitversetzt ab August ab. Achten Sie je nach Sorte auf den Farbumschwung der grünlichen Fruchtkörper ins gelbe oder rote (Auflistung der Tomatenfarben unseres Mix siehe oben).
Die Tomaten sollten bei der Ernte einfach von der Rispe abzuziehen sein und eine satte Farbe aufweisen. 

Vermehrung

Wie vermehre ich meine Tomaten selbstständig?

Unser Saatgut ist samenfest. Eine Pflanzensorte ist immer dann samenfest, wenn aus ihrem Saatgut wieder eine “gleiche” Pflanze nachwächst. So haben Sie die Möglichkeit aus Ihrem Gemüse immer wieder neue Pflanzen zu beziehen, mit ähnlicher Gestalt und Eigenschaft wie die der Elternpflanze. Gezüchtete Sorten aus dem Supermarkt haben diese Eigenschaft meist verloren.

Wie funktioniert die Samenernte?

Speziell für die Samenernte unserer robusten und samenfesten Tomaten hat unser Freund und Vielfaltsretter Patrick Kaiser eine kleine Video Bedienungsanleitung erstellt. Die Videoanleitung zeigt eindrucksvoll, wie einfach durch ein paar Kniffe das Saatgut unserer Tomaten erntbar wird. Da ein Bild ja bekanntlich mehr als 1000 Worte sagt, gelangen Sie HIER zu dem Video.

Vergessen Sie dabei nicht, den Behälter zu beschriften, um die Sorte und das Erntejahr zu kennzeichnen.

App-Vorschläge/ Medien

Gibt es einen Instagram-Account?

Im Rahmen der Biodiversitätsstrategie Landkreises Ravensburg gibt es eine Instagram-Seite (@naturvielfalt.ravensburg). Wir freuen uns, wenn Sie Aufnahmen Ihrer Blühflächen mit uns teilen.

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